Töpfe, Schalen und Kübel im Winter
Jeder, der mehrjährige Pflanzen in Pflanzgefäßen im Winter auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten stehen lässt, hat im Frühling schon mal die ein oder andere Überraschung erlebt: Risse, abgesprengte Gefäßböden oder komplett gesprengte Blumentöpfe sind nichts Außergewöhnliches. Behältnisse für Pflanzen gibt es in vielen verschiedenen Materialien. Manche überstehen Winter im Freien besser als andere. Gibt es winterfeste Pflanzgefäße? Und was spielt, über die Auswahl geeigneter Materialien hinaus, eine Rolle, wenn es darum geht, Frostschäden an den Blumentöpfen, Kübeln und Schalen zu vermeiden?
Plastikgefäße halten oft viele Jahre, bevor der Kunststoff spröde wird und durch Witterung und Sonneinstrahlung so geschwächt ist, dass er letztlich nachgibt. Plastiktöpfe sind kostengünstig und relativ lange haltbar – die meisten Gartenliebhaber und Balkongärtner bevorzugen jedoch andere Materialien, da Kunststoff oft billig aussieht und auch nicht gerade zu den umweltfreundlichsten Materialien gehört.
Pflanzkübel aus Naturstein bestechen durch ihr natürliches Erscheinungsbild. Und Tröge aus Naturstein oder auch zweckentfremdete Tränken sehen nicht nur schön aus: Stein ist natürlich auch ein extrem belastbares Material, dass vielen Einwirkungen standhält. Ein Nachteil der Steinkübel freilich ist, dass sie sehr schwer sind und nicht mal eben von einer Ecke des Gartens oder der Terrasse in eine andere getragen werden können, beispielsweise um die Pflanzen im Winter an geschütztere Stellen zu bringen. Und vor der Einwirkung von Frost sind auch Natursteinbehältnisse letztlich nicht gefeit.
Ein anderes Material, dass auf Grund seiner natürlichen Optik sehr beliebt ist, ist Holz. Die allgemeine Haltbarkeit und Frostbeständigkeit von Holzgefäßen variiert freilich sehr stark. Welches Holz wurde verwendet, wie wurde es verarbeitet und welche Verbindungselemente wurden verwendet? Bei Holzgefäßen ist aber nicht nur die Herstellungsqualität ein wichtiger Faktor: wer lange Freude an seinen Holzgefäßen haben möchte muss diese auch entsprechend pflegen!
Keramikbehältnisse wie zum Beispiel Terrakotta oder Steinzeug sind bei Hobbygärtnern sehr beliebt. Hier gibt es massive Qualitätsunterschiede, was die Frostfestigkeit anbelangt. Terrakotta wird in der Regel bei Temperaturen zwischen 900 und 1000°C gebrannt. Je nach verwendetem Material kann man einige Jahre Freude an diesen Töpfen haben, manche zeigen aber bereits nach ein bis zwei Wintern im Freien massive Verschleißerscheinungen. Steinzeug wird bei höheren Temperaturen gebrannt – es entstehen festere Verbindungen als bei Terrakotta und deshalb sind diese Gefäße deutlich frostfester!
Auch aus Beton unterschiedlicher Art gibt es Pflanzenkübel. Auch hier sind die Unterschiede was die Frostbeständigkeit anbelangt je nach verwendetem Material immens. Faserbeton beispielsweise enthält Kunststoff- oder Glasfasern. Die Fasern bilden eine Vielzahl von Verstrebungen im Innern des Betons und dadurch sind die Gefäße aus Faserbeton äußerst witterungsbeständig und frostfest. Betonguss wiederum, welcher aus Zement, Wasser und Sand oder Perliten zusammengemischt wird, weißt große Unterschiede in der Materialbeschaffenheit auf. Bei einem Kauf eines solchen Gefäßes sollten Sie sich unbedingt nach der Frostbeständigkeit erkundigen.
Es gibt noch viele weitere Materialien, aus denen Pflanzgefäße hergestellt werden, wie beispielsweise Metallkübel, die natürlich frostsicher sind. Empfehlenswert ist es sich beim Kauf eines Gefäßes immer bestätigen zu lassen, dass es winterfest ist.
Über die Materialauswahl hinaus gibt es noch ein paar Faktoren, die bei der Haltbarkeit in Bezug auf Frost eine Rolle spielen. Das wichtigste überhaupt ist, dass der Behälter über eine gute Drainage und einen Ablauf verfügt. Wenn überschüssiges Wasser schnell und effektiv abgeführt werden kann wird das Risiko einer Sprengung des Gefäßes minimiert – denn wenn Wasser gefriert dehnt es sich aus. Je weniger Wasser also im Gefäß ist, wenn die Temperaturen den Gefrierpunkt unterschreiten, umso besser. Aus demselben Grund ist es hilfreich, wenn die Gefäße nach oben breiter und nicht enger werden: der gefrierende Inhalt des Kübels kann sich ungehindert nach oben ausdehnen.
Am schonendsten für das Material und meist auch die Pflanzen ist natürlich, wenn starker Frost grundsätzlich vermieden wird. Stellen Sie Pflanzbehälter daher, wenn möglich, im Winter an die Hauswand – durch die Abstrahlung von Wärme durch die Hauswand wird das Einfrieren verhindert oder minimiert. Sind die Töpfe zu schwer oder besteht aus anderen Gründen nicht diese Möglichkeit, ist es zumindest hilfreich, die Töpfe über die kalten Monate mit einem Schutzmantel zu versehen. Hierfür eignet sich beispielsweise Vlies oder Luftpolsterfolie – besonders schön sieht das allerdings nicht aus. Wer natürliche Materialien bevorzugt, greift zu Kokosmatten, Strohmatten und dergleichen!