Bekannte oder weniger bekannte Vorkehrungen für die Überwinterung

Alle Jahre wieder: Pflanzen bedürfen auch im Winter der Pflege

Die Folgen von Frostschäden der vergangenen Winter- und Frühjahrsmonate haben heuer die Freunde von Kübelpflanzen und Heckensträucher lange Zeit beschäftigt. Den milden Wintermonaten folgten noch frostige Tage im frühen Frühjahr, die teilweise sichtbare und bleibende Schäden an der Außenbepflanzung hinterließen. Eine Folge von Wassermangel der Pflanzen. Wenn die Nächte immer kälter werden und die ersten Fröste aufziehen, wird es Zeit, Balkon  und Terrasse winterfest zu machen. Bei den meisten Arten typischer Sommerblühern lohnt sich ein Überwintern nicht. Sie werden einjährig gehalten und jedes Gartenjahr selber frisch herangezogen oder beim Gärtner geholt.

Der Herbst ist auch der ideale Zeitpunkt, um neue Beete anzulegen, den Rasen zu erneuern oder früher begangene Fehler beim Anlegen von Wegen oder Mauern zu korrigieren. Für die Pflege des Außenbereichs hält der Handel die passenden Geräte bereit, ebenso Material um bauliche Veränderungen vorzunehmen. Die PLUSPUNKTE-Redaktion sprach mit dem Holzgerlinger Fachmann Thomas Rogge (Bild), einem Garten- und Landschaftsbaugärtner.

PLUSPUNKTE: Vielfach wurde schon begonnen die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten. Wie geht der Hobbygärtner vor?

Rogge: Winterquartiere sollten schon im Oktober, je nach Großwetterlage spätestens Anfang November, sauber- und freigemacht sein, damit man empfindliche Pflanzen bei Frostgefahr schnell ins Haus zur Überwinterung holen kann. Damit man auch im kommenden Gartenjahr viel Freude an seinen mehrjährigen Kübelpflanzen hat, sollten diese vor der Vorbereitung auf das Überwintern auf Krankheits- und Schädlingsbefall überprüft werden. Erst dann sollten sie ins Haus geschafft werden. Auch die Kübelpflanzen, welche im Garten überwintern, sollten ihren geschützten Platz im Garten einnehmen.

PLUSPUNKTE: Gibt es Ausnahmen, auf die man besonders hinweisen muss?

Rogge: Tropenkinder wie der Hibiskus oder die Bananen müssen frühzeitig ins Winterquartier. Oleander, Granatapfel oder Fächerpalmen vertragen sogar einige Minusgrade. Solche robusten Kübelpflanzen sollte man nicht zu früh hereinholen, vor allem, wenn man ihnen kein optimales Quartier bieten kann. Für die meisten Kübelpflanzen ist ein heller und kühler bis kalter Standort ideal.

PLUSPUNKTE: Mit Blick auf den gesamten Garten, was ist noch zu empfehlen?

Rogge: Es wird neu gemulcht, die Bäume und Sträucher werden zurückgeschnitten. Die im Laufe des Jahres entstandenen Lücken in der Bepflanzung kann man jetzt noch mit Stauden auffüllen. Auch der Rasen benötigt im Herbst besondere Pflege: Das Laub sollte regelmäßig zusammen geharkt und der Rasen mit Herbstdünger gestärkt werden. Die Gartenabfälle werden kompostiert.

PLUSPUNKTE: Was haben die Profis und Heimgärtner aus den Erfahrungen des vergangenen Winters gelernt?

Rogge: Die Profis mussten wohl nichts mehr lernen, denn die Gefahren beim winterlichen Wassermangel der Pflanzen sind bekannt, werden aber im privaten Bereich oft verkannt. Vor allem den winterharten Pflanzen sollte ein besonderes Augenmerk gespendet werden. Obwohl diese Pflanzen als winterhart ausgezeichnet sind, ist der Winter eine sehr harte Zeit für diese Pflanzenart. Winterharte Pflanzen haben zwar kein Problem mit der Kälte, aber sie haben mit Wassermangel und Austrocknung zu kämpfen.

PLUSPUNKTE: Mit den Schneefällen gelangt doch sehr viel Wasser auf den Boden und in die Erde. Wie kann man da von Wassermangel sprechen? 

Rogge: Ja, Wassermangel hört sich seltsam an. Das Problem liegt auch nicht im Fehlen von Wasser, sondern vielmehr dass das Wasser im falschen Aggregatszustand (sprich in der falschen Form) vorliegt. Was aber oft vergessen wird, ist dass das im Boden vorhandene Wasser ebenfalls nicht zur Verfügung steht. Bei andauerndem Bodenfrost gefriert das Wasser im Boden und steht den Pflanzen so nicht mehr zur Verfügung. Hinzu kommt noch, dass die Sonnenstrahlen an sonnigen Wintertagen ihr übriges tun. Die starken Strahlen der Wintersonne lassen das in den Pflanzen vorhandene Wasser schneller verdunsten. Vor allem wintergrüne Pflanzen verlieren über die Blätter reichlich Wasser. So ist es erforderlich, dass wintergrüne Heckenpflanzen auch im Winter Wasser benötigen, welches unter Umständen zugeführt werden muss.Frostfreie Tage sollte man deshalb nutzen, um bei Bedarf (trockene Böden) die Pflanzen im Garten zu gießen. Empfindliche Gewächse können mit einem Vlies gegen übermäßige Sonnenstrahlung geschützt werden. Fazit: Winterharte Pflanzen die einen Winter nicht überlebt haben, sind in der Regel nicht erfroren, sondern vertrocknet.

PLUSPUNKTE: Wie sieht es bei Kübelpflanzen aus?

Rogge: Auch Kübelpflanzen vertrocknen schnell. Sie verdunsten Wasser über die Blätter und der Ballen im Topf ist gefroren. Oft stellen die Besitzer ihre Kübel auf der Terrasse extra in die Sonne. Ein Platz im Schatten ist da besser. Deshalb sollten auch die zum Beispiel mit Buchs bepflanzten Kübel gegossen werden, sobald die Temperaturen über die Null-Grad Marke steigen.

Quelle: Pluspunkte-Magazin


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